Um eine erfolgreiche und nachhaltige Weiterentwicklung des ESP Rothenburg zu gewährleisten, setzt das methodische Vorgehen auf die aktive Beteiligung entscheidender Anspruchsgruppen, darunter lokale Behörden, private Grundeigentümer und ortsansässige Unternehmen. So soll sichergestellt werden, dass die Lösungsansätze nicht nur effektiv sind, sondern auch in Einklang mit den Bedürfnissen aller Beteiligten stehen.
ESP Rothenburg: Übersicht
Der kantonale Entwicklungsschwerpunkt Rothenburg im Norden der Stadtregion weist erhebliches Wachstumspotenzial auf, das jedoch durch die an ihre Kapazitätsgrenzen stossende Verkehrsinfrastruktur zusehends beeinträchtigt wird. Die Gemeinden Rothenburg und Emmen, LuzernPlus, die Wirtschaftsförderung Luzern, der Kanton Luzern und das Bundesamt für Strassen arbeiten gemeinsam an einer abgestimmten, gemeindeübergreifenden Lösung. Ein Überblick über den aktuellen Stand des Prozesses.
Um die verträgliche Weiterentwicklung des Entwicklungsschwerpunkts (ESP) anzugehen, haben die Standortgemeinden Rothenburg und Emmen sowie die Projektpartner LuzernPlus, die Wirtschaftsförderung Luzern, die kantonalen Dienststellen Verkehr und Infrastruktur (vif) und Raum und Wirtschaft (rawi) und das Bundesamt für Strassen (ASTRA) im Februar 2023 eine Planungsvereinbarung unterzeichnet.
Das Ziel der gemeinsamen Projektorganisation besteht darin, ein «Gesamtkonzept Siedlung und Verkehr» auszuarbeiten. Das Konzept soll nicht nur die nachhaltige Siedlungs- und Wirtschaftsentwicklung behandeln, sondern auch eine klare Vision präsentieren. Dabei werden konkrete Festlegungen zur Nutzung und Struktur der Räume getroffen, ebenso wie Aussagen zu Charakter und Qualität der Freiräume. Zudem beinhaltet das Gesamtkonzept Empfehlungen zur Verkehrsentwicklung, unter Berücksichtigung der Mobilitätsformen MIV, öV sowie Fuss- und Fahrradverkehr.
ESP Rothenburg im Um- und Aufbruch
Der ESP Rothenburg befindet sich inmitten einer umfassenden Transformation, die durch verschiedene Projekte verdeutlicht wird. Dazu gehören zum Beispiel die Umzonung der Pistor AG, die Resultate der Studie «ESP Rothenburg Station: Kapazität und Ausbaumöglichkeiten Verkehrsnetz» im kantonalen Bauprogramm 2023–2026 für die Kantonsstrassen, die Entwicklung des Bushubs Rothenburg Station und kommunale Studien zum Veloverkehr.
Sowohl die Gemeinde Emmen als auch Rothenburg planen gegenwärtige Überarbeitungen ihrer Ortsplanungen, um den zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden. Die Ergebnisse des Projekts «Siedlung und Verkehr» sollen in diese Ortsplanungsrevisionen einfliessen.
Kooperativer Prozess unter Einbezug der Stakeholder
Das Herzstück dieses partizipativen Ansatzes bilden drei Stakeholder-Workshops, die als Grossgruppenveranstaltung organisiert sind. Die Vorbereitung der Workshops erfolgte in einem iterativen Prozess unter Beteiligung der Projektgruppe und der beauftragten Fachplaner. Dadurch wurde gewährleistet, dass die verschiedenen Perspektiven der Projektpartner (Gemeinden, Kanton, Region, Bund, Wirtschaftsförderung) und die Fachexpertisen angemessen berücksichtigt werden.
Im ersten Workshop im Juni 2023 wurden die entwickelten Lösungsideen vertieft. Die aktive Beteiligung der Stakeholder wurde durch strukturierte Diskussionen und interaktive Arbeitsgruppen gefördert. Dieser partizipative Ansatz ermöglicht es, unterschiedliche Sichtweisen zu berücksichtigen und die erarbeiteten Lösungsansätze zu optimieren.
Der zweite Workshop im Januar 2024 konzentrierte sich auf die Erarbeitung eines gemeinsamen Zielbilds. Gemeinsam mit den relevanten Akteuren wurden die Ambitionen der Gebietsentwicklung definiert und in einem partizipativen Prozess abgestimmt. Diese gemeinsame Definition schafft Transparenz und fördert das Verständnis für die angestrebten Entwicklungsziele im Bereich Siedlung und Verkehr.
Im abschliessenden dritten Workshop im Mai 2024 erfolgt die Konkretisierung der Umsetzungsmassnahmen. Die notwendigen Schritte zur Realisierung des Projekts werden in enger Abstimmung mit den Stakeholdern erarbeitet. Durch ihre Einbindung wird gewährleistet, dass die Massnahmen praxisnah und bedarfsorientiert sind.
Fazit
Die gemeinsamen Bemühungen von Gemeinden, dem regionalen Entwicklungsträger, der Wirtschaftsförderung, dem Bundesamt für Strassen und dem Kanton Luzern bezeugen das klare Engagement für die nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung des ESP Rothenburg. Die breite Beteiligung und die geplanten Meilensteine tragen dazu bei, ein umfassendes «Gesamtkonzept Siedlung und Verkehr» zu erarbeiten und die Transformation des Entwicklungsschwerpunkts erfolgreich voranzutreiben.
Das methodische Vorgehen betont nicht nur die Entwicklung effektiver Lösungen, sondern legt auch einen starken Fokus auf die Partizipation der Stakeholder. Diese aktive Einbindung sichert nicht nur die Qualität der Ergebnisse, sondern stärkt auch die Akzeptanz und das Engagement aller Beteiligten. Es besteht Zuversicht, dass dieses partizipative Vorgehen zu nachhaltigen und gemeinschaftlich getragenen Lösungen führen wird.
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